Dienstag, 25. November 2014

Meine Aufgaben im Noah's Ark Children's Home

Hallo zusammen,

ich melde mich nach einer etwas längeren Pause wieder zurück! 
Da ich mittlerweile oft gefragt wurde, was ich denn den ganzen Tag, beziehungsweise die Woche über so mache, habe ich beschlossen mal einen Eintrag darüber zu schreiben. 
Im Prinzip sind die Tage alle ziemlich ähnlich. Wenn wir nicht gerade einen Ausflug machen - was seit den Debegeni Waterfalls leider nicht mehr der Fall war - sind wir den ganzen Tag im Kinderheim und da passiert dann nicht ganz so viel.

Anfangs war ich mehr bei den größeren Kindern, seit letzter Woche bin ich aber auch öfter bei den Babies. Da sieht mein Tagesablauf dann so aus:

7.30 Uhr: Aufstehen. Wobei ich dazu sagen muss, dass ich meistens schon ab 5.30 Uhr wach bin. Ich habe mein Zimmer im Kinderheim und die 30 Kinder sind dann einfach nicht zu überhören. Inzwischen habe ich mir aber angewöhnt Ohrstöspel in die Ohren zu tun, dann kann ich wenigstens noch zwei Stunden in "Ruhe" in meinem Bett liegen. :)

8.00 Uhr: Mein Tag beginnt. Im "Babies Room" helfe ich Tendai (das ist die Lady die tagsüber nach den Kleinen schaut) die 7 Babies zu wickeln und zu baden. Anschließend werden dann immer die Betten frisch bezogen und die Decken ordentlich zusammen gelegt. Außerdem spiele ich dann mit denen, die schon fertig gebadet sind. 

9.30 - 10 Uhr: Um diese Uhrzeit hat Tendai ihr "tea time", das heißt in der halben Stunde bin ich alleine mit den Babies und singe, klatsche, spiele und putze 7 kleine Nasen im Minutentakt. Ich habe seit ich hier bin glaube ich noch kein Baby gesehen, das komplett gesund ist. Die größeren Kinder bringen den Schnupfen und Husten oft von der Schule heim und übertragen es dann auf die Kleinen. Sylvie hofft, dass das besser wird wenn das Babies House fertig ist und die Kinder mehr getrennt sind - das ist nämlich bald der Fall! :)



















10 Uhr: Wenn Tendai von ihrer Pause zurück ist füttern wir die Babies. Meistens gibt es einen Frucht-Yoghurt und anschließend das Fläschchen mit Milch und Tee, ab und zu gibt es aber auch zermantschte Banane.
Anschließend habe ich von 10.30 - 11 Uhr meine Pause.

11 Uhr: Jetzt kann ich nochmal eine Weile mit den Babies spielen. Die gehen aber um 11.30 Uhr schlafen. Um diese Zeit gehe ich dann immer Jane (die Lady die nach den größeren Kindern schaut) und die Kinder suchen. Bei gutem Wetter sind sie meistens draußen am Klettergerüst, bei der Wippe oder bei der Schaukel im Schatten. Leider ist es hier nicht immer heiß und sonnig wie ich gehofft habe, sondern regnet oft und ist kalt. An solchen Tagen sind wir dann im Haus und spielen mit Puppen, Lego, verkleiden uns und singen oder die Kinder spielen mit meinen Haaren - ihre absolute Lieblingsbeschäftigung!







12.30 Uhr: Jetzt ist Lunch Time. Ich helfe Jane das Essen vorzubereiten, zu verteilen, Junior und Blessing zu füttern und anschließend beim Abwasch. Eine Spülmaschine haben wir hier nicht, das heißt 30 Teller, 30 Becher und 30x Besteck wird von Hand - und zwar alles im gleichen Wasser, egal wie dreckig es ist! - gespült, manchmal sind auch noch Töpfe und anderes Zeug dabei. Ich muss sagen, dass ich mich mittlerweile ganz gut daran gewöhnt habe und ich unsere Spülmaschine gar nicht so sehr vermisse. Allerdings sieht man den Tellern und Bechern das so langsam an, dass sie immer nur von Hand gespült werden. Wir haben im Kinderheim nur Plastikgeschirr, weil das einfach geschickter ist mit so vielen Kindern, und manches sieht da mittlerweile ganz schön eklig aus. Anfangs habe ich die Sachen die ich benutzt habe jedes Mal vor dem Essen extra nochmal gespült, inzwischen bin ich da aber zu faul dazu.
Nach dem Essen gehen die 4 - 6jährigen schlafen - oder sie liegen zumindest mal in ihrem Bett. In der Zeit beschäftige ich mich dann mit den ganz großen. Oft spielen wir UNO oder Monopoly oder reden einfach. Ich werde dann meistens ganz schön viel zu Deutschland gefragt und was es für unterschiede zu Südafrika gibt. Sie sind dann immer ziemlich geschockt wenn ich erzähle wie lange ich Schule hatte. Hier haben die Kinder nämlich nur morgens Schule und in der Klausurenzeit müssen sie nur in für die Klausur in die Schule - quasi wie bei unserem Abi.

13.30 - 15 Uhr: Jetzt habe ich meine Mittagspause. Bei gutem Wetter liege ich meistens am Pool und hoffe darauf, etwas braun zu werden. Bisher sieht man mir nämlich noch nicht wirklich an, dass ich schon seit 4 Wochen in Südafrika bin!

Ab 15 Uhr bin ich dann wieder bei den Kindern. Wir spielen draußen, reden, etc. bis es um 15.30 Uhr dann einen kleinen Snack gibt.
Um 15.45 Uhr ist es dann Zeit für Hausaufgaben, wobei das Schuljahr am Freitag zu Ende ist und sich die Menge der Hausaufgaben daher ziemlich stark in Grenzen hält.

16.30 Uhr: Jetzt hat Tendai Feierabend und ich bin dann bis 18 Uhr mit zwei Schulkindern für die Babies zuständig. Um 16.45 Uhr gibt es ihr Fläschchen und ab und zu muss auch mal eine Windel gewechselt werden. Außerdem habe ich die Zusatzaufgabe bekommen, Tshwarelo ein bisschen zum krabbeln zu bewegen. Er ist jetzt bisschen älter als ein Jahr (glaube ich) und sitz den ganzen Tag nur an einer Stelle - er ist im Vergleich zu den anderen Kindern ziemlich passiv. Mal schauen, ob ich das noch schaffe solang ich da bin ;)
Um 18 Uhr habe ich dann meinen Feierabend.


Auf dem Bild ist die kleine Joy zu sehen - ein ganz arg süßes Baby und immer am strahlen! Ich mag sie sehr :)

Wenn ich bei den größeren Kindern bin ist mein Tagesablauf morgens etwas anders, als wenn ich bei den Babies bin:


8.30 Uhr: Mein Tag beginnt hier mit der "Creche". Ich beschreibe das immer als eine Art Vorschule oder so, das Internet sagt es sei eine Kinderkrippe. Aber egal was es ist, bei der Creche wird viel Zeit mit den 4 - 6jährigen verbracht. Wir basteln, malen, puzzeln, etc. um die Kinder ein bisschen zu fördern. Hier gibt es keinen Kindergarten, das heißt das erste Mal das sie alleine weg sind ist dann schon die Schule und auf die sollen sie ein bisschen vorbereitet werden.

9.00 Uhr: "Story time". Die Kinder dürfen sich eine Geschichte aussuchen, die ich ihnen dann vorlese. Die ersten 10min funktioniert das meistens auch ganz gut, die restliche Zeit sind sie aber ziemlich unaufmerksam und würden am liebsten was anderes machen. Ich versuche dann immer mit den Bildern in den Geschichten ihre Aufmerksamkeit zurückzugewinnen - das klappt bei manchen ganz gut, bei anderen bringt es gar nichts! :D
Meistens gehen die Geschichten aber keine halbe Stunde, daher singen wir anschließend immer. Gesungen wird da immer das gleiche Lied und mittlerweile kann auch ich es auswendig:

"Jesus loves me! This I know, for the Bible tells me so;
little ones to him belong; they are weak but he is strong.
Yes, Jesus loves me.
Yes, Jesus loves me.
Yes, Jesus loves me.
For the Bible tells me so!"




Ab 9.30 Uhr ist mein Tag dann genau gleich, wie wenn ich bei den Babies bin, nur, dass ich anstatt bis 18 Uhr bis 18.30 Uhr arbeite.
Von 18 - 18.30 Uhr helfe ich Precious (die Lady, die nachts nach den Babies schaut) dann noch die Babies zu füttern, bevor ich mich - meistens ziemlich müde - in mein Zimmer zurück ziehe.

Die Tage hier sind alle eigentlich ziemlich gleich. Ich darf immer selbst entscheiden ob ich lieber bei den Babies oder bei den Kindern bin. Ab nächster Woche ändert sich aber nochmal einiges, da dann Ferien sind und der gesamte Tagesablauf der Großen anders ist. Ich hoffe, dass da dann auch der ein oder andere Ausflug dabei ist. 
Mittwoch und Donnerstag morgen habe ich frei. Bisher bin ich auch da immer im Kinderheim, was sich aber hoffentlich bald ändert. Mit ein paar Mädels vom Youth habe ich mich inzwischen ziemlich gut angefreundet und wir wollen uns nochmal treffen bevor ich weiter fliege. Freitags sehen wir uns jetzt nämlich nicht mehr, da aufgrund der Ferien kein Youth mehr stattfindet - shame! :(

Letzten Freitag, am 21.11. wurde von der Kirche aus ein "Creative Arts Show Case" veranstaltet. Dresscode: formal.
Das hat mir echt sehr gut gefallen. Es wurde gesungen, Musik gemacht, getanzt, etc. Insgesamt gab es ziemlich viele Aufführungen und trotzdem ist die Zeit wie im Flug vergangen. Dort hab ich dann auch nochmal die meisten vom Youth getroffen und konnte mit ihnen einen schönen Abend verbringen.


Das Mädchen neben mir auf dem Bild ist Litha. Ich hab sie mittlerweile ziemlich in mein Herz geschlossen und werde sie garantiert ganz schön vermissen wenn ich weg bin. Allgemein wird mir hier einiges fehlen. Ich habe mich jetzt ganz gut eingelebt, Freunde gefunden, die Kinder in mein Herz geschlossen, usw. Mir geht es inzwischen ziemlich gut hier und auch wenn ich ab und zu mal ein paar schlechtere Tage habe, kann ich die Zeit genießen und freue mich über jeden Tag hier - auch wenn sie oft sehr anstrengend und manchmal auch ein bisschen langweilig sind.
Aber jetzt habe ich erstmal noch fast 5 Wochen vor mir und danach erwartet mich ein neues Abenteuer mit vielen neuen Eindrücken und Erfahrungen auf das ich mich auch sehr freue.

Nach einer etwas längeren Pause und einem etwas längeren Post sende ich euch abschließend viele sonnige Grüße aus Tzaneen!
Gute Nacht und bis bald,

Mara :)

Sonntag, 9. November 2014

Debegeni Waterfalls

Hallo! :)

Gestern war ein super Tag. Gestern morgen habe ich ganz normal gearbeitet, gestern Mittag sind wir mit den größeren Kids zu den Debegeni Waterfalls gefahren. Die Debegeni Waterfalls sind riesig! Es gibt verschiedene "Etagen", die eine soll scheinbar sehr schön zum Picknicken sein, da muss man aber Eintritt bezahlen und das hätte sich für gestern Nachmittag nicht gelohnt. Vielleicht können wir in den Ferien ja mal morgens hinfahren und den ganzen Tag dort verbringen - das wäre ziemlich cool.
Wir sind auf jedenfall weiter hoch gefahren und einfach ein bisschen gewandert. Bis wir dort waren sind wir bestimmt 10min auf einer nicht geteerten Straße gefahren, wie so ein Feldweg.
Die Wege beim Wandern selbst waren eng, rutschig, manchmal etwas steil und voll mit Steinen und Ästen. Das ganze ist in einem großen Wald und daher war es ziemlich schattig - zum wandern aber angenehm!
Die Landschaft habe ich sehr genossen. Es hat die ganze Zeit nach Kiefern gerochen - ein Geruch aus der Heimat. :)
Die Wasserfälle selbst waren auf der Etage auf der wir waren nicht ganz so groß. Die Kinder haben das ausgenutzt und sind die Steine runter gerutscht. Sie hatten allgemein ziemlich viel Spaß im Wasser. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich mich nicht getraut habe - mir war das einfach viel zu kalt. Gestern morgen hatten wir hier 17°, ich hatte meine Jeans, einen Pulli und geschlossene Schuhe an. Mittags war es dann zwar etwas wärmer, aber um in dem eiskalten Wasser zu baden immernoch zu kalt..ich will ja auch nicht krank werden. Das Wetter ist irgendwie nicht ganz so heiß, wie ich mir Afrika immer vorgestellt habe! Aber vielleicht kommt das noch...
Die Kinder hatten auf jedenfall viel Spaß und ich habe die Zeit in der Natur sehr genossen.
Der Rückweg war dann aber ziemlich anstrengend. Die ganzen engen Wege wieder bergauf zurück - ich habe mich sehr auf meine Dusche gefreut! :D

Es war auf jedenfall ein tolles Erlebnis. Falls jemand mal in die Nähe von Tzaneen kommen sollte: besucht die Wasserfälle, die sind klasse! ;)
Es gibt dann übrigens auch die Möglichkeit die verschiedenen Etagen abzuwandern. Auf jeder Etage steht eine Hütte mit Betten, Toilette und Dusche in der man dann übernachten kann. Das ganze kostet dann bisschen was, aber für Leute die gerne wandern sicherlich eine gute Möglichkeit! :)

Hier noch ein paar Bilder:
























Mittwoch, 5. November 2014

Die Farm - der Ort, an dem ich für die nächsten zwei Monate wohnen werde...

So, nochmal hallo, bin noch nicht ganz fertig für heute! :)

Heute Nachmittag ist das Wetter nochmal echt super geworden. Es hat 37° und die Sonne scheint. 
Da die letzten Tage ja nicht ganz so toll waren habe ich beschlossen, bei diesem Traumwetter einen kleinen Spaziergang durch die Farm zu machen und euch ein paar Bilder von dem Ort zu zeigen, an dem ich jetzt eine Weile leben werde.
Dieses Mal mag ich auch gar nicht so viel schreiben, genießt einfach die Landschaft! :)



























Der Gemüsegarten und die Bananenbäume gehören auch zum Kinderheim. Sylvie meinte neulich zu mir, dass sie den Kindern zeigen möchte, dass auch wenn man nur ein bisschen Land besitzt, sich gesundes Essen anbauen kann. Einige bleiben für immer im Kinderheim, manche gehen aber auch wieder zurück nach Hause und es ist ihr wichtig, dass die Kinder lernen, was es für Möglichkeiten gibt, einigermaßen billig gesunde Nahrung zu bekommen.
Denn die meisten Familien haben - wenn auch nur ganz wenig - Land und könnten dort (viel) verschiedenes Gemüse anbauen.
Hier auf der Farm gibt es ganz viel verschiedenes. Neben den Bananenbäumen auch noch Mandarinen und Litschis und sie möchten in Zukunft auch noch mehr selbst anbauen.
Finde ich eine super Idee, den Kindern beizubringen, wie man sich gesund ernähren kann, vor allem wenn man sonst nicht viel hat! :)

Bei mir ist es inzwischen dunkel geworden und ich durfte noch einen tollen Sonnenuntergang zwischen Palmen genießen. Leider kommt der auf den Bildern nicht so super schön rüber wie in echt. Ich möchte euch die Bilder trotzdem zeigen und hoffe, in den nächsten Tagen und Wochen noch ein paar bessere Bilder schießen zu können!





 











Gute Nacht,
eure Mara! :)