Halli Hallo,
dieses Mal dauert es mit dem
neuen Blogeintrag zum Glück nicht so lange! In den letzten zwei Wochen war ich
mehr auf Reisen als beim Arbeiten, aber das war auch mal schön.
Charly hatte Besuch von
ihren Mädels und wir sind dann in einer großen Gruppe von vier Volos und einer
Familie an den Diani Beach gefahren. Der Strand ist echt super schön – weißer
Sand, kaum Algen, klares Wasser…und wir waren so gut wie alleine dort! Kenia
ist zurzeit echt arm an Touristen, weil alle Angst haben vor Ebola und den
somalischen Terroristen. Das ist sehr schade, immerhin ist Ebola näher an
Deutschland als an Kenia und von dem Terrorismus habe ich hier auch noch nichts
mitbekommen.
Natürlich wurden wir wieder ziemlich von den Beach Boys zugelabert, aber es ist
auch ein schönes Abendessen dabei rausgesprungen: Frisch gefangener Fisch, der
am Strand direkt neben uns gebraten wurde, dazu Kachumbari (Salat) und
Kokosreis…mmmmh…und ich habe ein Bild mit zwei Massai Männern machen können.
Außerdem haben Hannah und
ich beschlossen (nochmal) ein paar Tage nach Mweiga und Nairobi zu fahren. Die
anderen Praktikanten waren Ende Januar schon einmal in Mweiga bei Lukas alter
Stelle. Die katholischen Brothers dort sind echt cool drauf. Am ersten Abend
haben wir ein bisschen Viceroy getrunken und ich habe einen Kikuyu Namen
bekommen! Getauft wurde ich mit Tusker (Bier) auf den Namen Wangari.
Aber wie sind wir auf den Namen gekommen? Irgendwie versteht hier grundsätzlich
jeder meinen Namen falsch und ich habe mir mittlerweile angewöhnt zu sagen
„Mara, like Massai Mara, just without Massai“. Und Mara in Massai bedeutet
„geflecktes Tier“. Ein Leopard ist schließlich ein geflecktes Tier und Leopard
heißt in Kikuyu „Wangari“. Deshalb heiße ich jetzt also Wangari…;)
Am zweiten Abend sind wir
Essen gegangen. Dass es hier in den Restaurants eh nie das gibt was man haben
möchte sind wir ja schon gewohnt, aber an dem Abend haben sie es irgendwie
geschafft uns trotzdem mal wieder zum Staunen zu bringen. Als erstes haben wir
alle gemeinsam einen Avocadosalat mit Ananas und Mango bestellt – das Ergebnis
sah aber etwas anders aus:
Bekommen haben wir dann eine
Avocado mit Tomaten in Scheiben geschnitten und Pommes.
ABER das war noch lange nicht alles. Die Kenianer haben so eine blöde
Angewohnheit: sie schreiben sich die Bestellung nämlich grundsätzlich nie auf
und vergessen dann die Hälfte. So hat Hannah zum Beispiel ein Sandwich mit
Bacon, Tomaten und Salat bestellt – bekommen hat sie aber trockenes Brot mit
ein paar Baconstreifen drauf. Nach mehrmaligem Nachfragen, was denn jetzt mit
dem Essen los sei, kommt eine Kellnerin mit einem Salatkopf zur Türe rein,
bringt ihn in die Küche und bringt Hannah schließlich einen Salat mit
Tomaten…sie hatte am Ende dann zwar alle Zutaten für ihr Sandwich, aber ein
wirkliches B.L.T. Sandwich hatte sie dann trotzdem nicht. Naja, Annika und ich
hatten einiges zu lachen an dem Abend..:D
Die zwei Tage in Mweiga
waren sehr schön, von der Landschaft her ähnlich wie in Südafrika: ziemlich
viel grün und es war sehr kalt! Ich hatte einen dicken Pulli an (hätte nie
gedacht, dass ich den hier tatsächlich mal brauche!), eine lange Hose, Socken
und drei Decken auf mir und habe immer noch gefroren – unglaublich, wie schnell
ich das Mombasa Wetter vermisst habe. Und es hatte mindestens 15°C. Vielleicht
sollte ich lieber nicht zurück nach Deutschland kommen, wenn ich bei 15° schon
so sehr friere?!
Nach zwei kalten, aber
entspannenden Tagen in Mweiga ging es schließlich weiter nach Nairobi. Ich
hatte wenn ich ehrlich bin schon ziemlich Respekt vor der Stadt, aber es war
nicht mal ansatzweise so schlimm wie am Tag meiner Anreise vor zwei Monaten!
Samstags waren wir auf dem Massai Markt und haben ein bisschen geshoppt. Ich
habe jetzt endlich auch so eine coole Chillerhose gefunden – saubequem und
luftig. Am Sonntag waren wir im National Museum of Kenya. Ich bin ja nicht
wirklich ein Museums Gänger, aber das hat mir echt gefallen! Ein Teil der
Ausstellung hat sich mit der Evolution und der Entstehung des Menschen
beschäftigt. Das war witzig da durch zu laufen und genau das zu lesen, was ich
vor ca. 1 Jahr auf meine Bio-Klausur gelernt habe….wäre doch mal eine gute Idee
für eine Exkursion in der Schule dieses Museum! :P
Schon am Tag meiner Anreise
habe ich mir ja überlegt, ob ich ins Elephant Orphanage gehe und habe mich fürs
Giraffe Center entschieden. Da ich aber jetzt nochmal in Nairobi war dachte ich
mir, dass ich die Chance nutzen sollte und dieses Mal wenigstens ins Orphanage
zu gehen. Aber leider kam alles anders als geplant.
Wir sind ein bisschen zu spät aufgestanden und die Matatufahrer haben uns dann
zum Animal Orphanage gefahren – das Elephant Orphanage ist aber ein anderes! Da
es aber nur zwischen 10 und 12 Uhr geöffnet hat hat uns die Zeit dort hin zu
fahren dann nicht mehr gereicht und ich war wieder nicht im Orphanage :( Das hat mich dann schon ganz schön genervt…
Dafür waren wir dann aber
auf dem KICC, einem Hochhaus mit über 27 Stockwerken. Auf dem Dach hatten wir
dann einen super Ausblick über ganz Nairobi. Unglaublich, wie riesig diese
Stadt doch ist und trotzdem haben Hannah und ich uns einigermaßen gut zurecht
gefunden. Ich muss aber zugeben, dass ich ohne Hannah ziemlich aufgeschmissen
gewesen wäre – für mich sah das irgendwie alles gleich aus.
Die drei Tage in Nairobi vor
denen ich so viel Respekt hatte sind dann doch recht schnell vergangen und ich
bin jetzt froh, dass ich der Hauptstadt Kenias doch noch eine zweite Chance
gegeben habe.
Und nächste Woche am Donnerstag fahre ich ja schon nach Sansibar…uii freue ich
mich darauf!!
Die Zeit verfliegt zurzeit und die ganzen Reisen verlangsamen das Ganze auch
nicht wirklich. Ich kann wirklich immer noch nicht glauben, dass tatsächlich
schon 2/3 meines gesamten Afrikaaufenthaltes vorbei sind, vor allem wenn man
bedenkt, wie schwer ich mir anfangs getan habe und wie sehr ich mir selbst im
Weg gestanden bin. Irgendwie lustig wie alles so seinen Weg geht wenn man
aufhört sich ständig Gedanken darüber zu machen :)
Eine Woche nach Sansibar
kommt dann ja auch schon meine Familie (*freu*) und dann bin ich nur noch zwei
Wochen da…aaaaah wo geht meine Zeit hin?!
Naja, zwei Monate sind jetzt immerhin noch zwei Monate die ich genießen kann
und das werde ich auch.
Ihr hört von mir vermutlich
wieder nach Sansibar mit ganz vielen wunderschönen Bildern von einer Trauminsel
in Tansania – don’t miss your one way ticket to paradise! (Kissin‘ Dynamite)